The Bosch Experience part II
The Bosch Experience part II
The Bosch Experience part II
body and machinery
Am letzten Oktoberwochenende wird die imposante Räumlichkeit der Expedithalle der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien Favoriten mit body & machinery von Georg Blaschke und timor et tremor von Hubert Lepka bespielt. Am 29. Oktober findet die Uraufführung dieser Werke statt.
Im Rahmen des zweiten Teils der Trilogie The Bosch Experience, ein zweijähriges Projekt des Vereins M.A.P. Vienna Movement Art Programmes, wird dieser Abend als Ergebnis einer spezifischen Zusammenarbeit zwischen Georg Blaschke, Hubert Lepka und der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien gestaltet. Ausgangspunkt für dieses einzigartige Programm ist die außergewöhnliche künstlerische Reaktion der beiden Choreografen auf das weltberühmte Gemälde Weltgerichtstriptychon von Hieronymus Bosch (um 1450/55-1516). 2014 wurde der erste Teil dieses Projekts von Georg Blaschke mit großem Erfolg im Rahmen des ImPulsTanz Vienna International Dance Festivals gezeigt.
In body & machinery nimmt uns Georg Blaschke mit auf eine Reise in einen durch den Einsatz von Maschinen und Maschinenrelikten erweiterten choreografischen Aktionsraum. Zwei Körper treten in Resonanz zur wuchtigen und zergliederten Materialität der Relikte und deuten das funktionale Verhältnis um: Was ursprünglich dazu diente dem Körper und der Erde Wunden und Genüsse zuzufügen, liegt nun brach, enthoben seiner ursprünglichen Brauchbarkeit. Hier wird die Maschine als mögliches Werkzeug des Aufwühlens von Boden und Fleisch, aber auch als zerlegbare Anhäufung grotesker Details betrachtet. Der eindrücklichen Bilderwelt des Gemäldes von Bosch wird durch diesen choreografischen Entwurf ein komplexes und spannendes Bewegungsbild gegenübergestellt. Die Dramaturgie der Aktionen wurde in konsequenter Zusammenarbeit der beiden herausragenden Performer_innen Mirjam Klebel und Giovanni Jussi / Juan Dante Murillo mit der Klangregie von Christian Schröder, der Objektgestaltung von Hanna Hollmann, der dokumentarischen Begleitung von Angela Heide und dem Lichtdesign von Veronika Mayerböck entwickelt.
Nach den Produktionen engel, hochwald und sägewerk (Uraufführung im Sommer bei der Szene Salzburg) ist timor et tremor der vierte Aggregatzustand des Projekts von Hubert Lepka / lawine torrèn zum Thema Landschaft. In diesem Duett für eine LED-Wall und eine Tänzerin beschäftigt sich der Künstler mit Mehrstimmigkeit und Bewegung. Aus seiner Arbeit spricht ein besonderes Interesse an den Auswirkungen von Vielstimmigkeit auf die Ästhetik des zeitgenössischen Tanzes, was in die Frage mündet: Können Gegenbewegung, Krebs, Umkehrung und Fuge für eine Ästhetik des Grauens nutzbar gemacht werden? Mehrstimmige Musik von der Renaissance bis zum Rock, die überlebensgroßen Projektionen von Christian Wymetal, der Film von Stefan Aglassinger sowie die Live-Performance von Barbara Földesi fügen sich zu einer beeindruckenden Kurzperformance.
Besetzung body and machinery:
Künstlerische Leitung: Georg Blaschke
Choreografie und Performance: Mirjam Klebel, Giovanni Jussi / Juan Dante Murillo
Raum und Objekte: Hanna Hollmann, Georg Blaschke
Kostüme: Hanna Hollmann
Komposition und Klangregie: Christian Schröder
Lichtdesign und technische Leitung: Veronika Mayerböck
Technik / Abendspielleitung: Sabine Wiesenbauer
Grafik: Thomas Rhyner
Dokumentarische Begleitung: Angela Heide
Management, PR: M.A.P. Vienna / Claire Granier
Produktion: M.A.P. Vienna 2015 in Kooperation mit der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien
Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturabteilung der Stadt Wien
Bundeskanzleramt: Kunst und Kultur
Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien
ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival
Huppenkothen Baumaschinen
Jäckel Optik
Loft City Ankerbrotfabrik